Sperrung des Saaleradweges verhindert

Das Landratsamt Saale-Holzland-Kreis stoppt die geplante Vollsperrung der Saalebrücke bei Rothenstein auf Betreiben der Anwohner sowie des ADFC Jena – Saaletal.

Erfolgreiche Intervention

Die Saalebrücke zwischen Rothenstein und Oelknitz sollte von Juni bis November 2024 komplett gesperrt werden, um die Fahrbahn zu sanieren. Für den Kfz-Verkehr hätte die Sperrung einen Umweg von ca. 5 min. bedeutet; Fußgänger und Radfahrende hingegen hätten alternativlos dagestanden. Die Anwohner von Oelknitz wären von ihrer fußläufigen Grundversorgung wie Einkaufsmöglichkeiten, Arzt, Schulen, öffentlichem Nahverkehr abgeschnitten gewesen, der Saaleradweg für Fahrradpendler und -touristen gesperrt gewesen.

Gegen diese inakzeptable Planung haben verschiedene Bürgervertretungen, zahlreiche Bürger des Saaletals und der ADFC Jena – Saaletal und Thüringen in den zurückliegenden Wochen deutlich Position bezogen und die Verantwortlichen auf verschiedenen Ebenen kontaktiert – mit Erfolg!

Das Landratsamt teilte am 18.04.2024 mit, dass die Sanierung der Saalebrücke kurzfristig storniert und die Ausschreibung aufgehoben wurde. Der Saale-Holzland-Kreis erstellt eine neue Ausschreibung, bei der die Gewährleistung des Geh- und Radverkehrs während der Sanierung Voraussetzung ist. Die Bauarbeiten werden nun voraussichtlich im Frühjahr 2025 beginnen.

Was für ein Erfolg für die Bürger, die Bürgervertreter und ja mit Sicherheit auch ganz besonders für den ADFC Jena – Saaletal, der hier mit dem Protest gegen die Vollsperrung der Saalebrücke in Rothenstein erreicht wurde."   Renate Schaller, Kahla

Radverkehrskonzept für den Saale-Holzland-Kreis

Es bleibt die Frage, wie es überhaupt zu einer solchen Entscheidung in der Straßenverwaltung kommen konnte, nachdem sich auch der Saale-Holzland-Kreis die Förderung der umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel auf die Fahnen geschrieben hat.

Im Dezember 2023 wurde im Kreistag die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes verabschiedet. In diesem Konzept bekennt sich der Saale-Holzland-Kreis erstmals zur Förderung des Alltagsradverkehrs. Gleich im ersten Satz wird als Ziel formuliert „Der Anteil des Alltagsradverkehrs im Saale-Holzland-Kreis steigt“ sowie „Die interne und externe Kommunikation aller Akteure im Saale-Holzland-Kreis zum Thema Radverkehr verläuft optimal und ohne Informationsverlust“. Der vorliegende Fall zeigt, dass es noch ein langer Weg ins Ziel ist.

Das Radverkehrskonzept wurde über eineinhalb Jahre vom Ingenieurbüro ISUP aus Dresden unter Mitwirkung der Gemeinden des Landkreises, des Tourismusverbandes und des ADFC Jena – Saaletal erarbeitet. Der Fokus liegt auf der Erreichbarkeit der täglichen Ziele wie Schulen, Gewerbegebiete und Einkaufszentren mit dem Fahrrad – bequem, direkt und sicher. Gemäß dieser Zielstellung hätte die Vollsperrung der Saalebrücke in Rothenstein nie angeordnet werden dürfen.

ADFC Jena – Saaletal bleibt dran

Nachdem offensichtlich wurde, dass es seine Zeit dauert, bis Kreistagsbeschlüsse wie das Radverkehrskonzept in der Verwaltung Resonanz finden, ist es umso wichtiger, dass Interessengruppen ein wachsames Auge auf die Umsetzung werfen. Die nächste große Maßnahme betrifft die Sperrung der B88 zwischen Porstendorf und Neuengönna. Hier soll vorab ein straßenbegleitender Radweg gebaut werden – für Einsatzfahrzeuge, Busverkehr und in der Folge Kfz-Schleichverkehr. Der ADFC begleitet die Planungen aufmerksam.


https://thueringen.adfc.de/neuigkeit/sperrung-des-saaleradweges-verhindert

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 200.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einladen, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich Fahrradfahrende in jedem Alter sicher und zügig fortbewegen können. Hierfür setzen wir uns auf politischer Ebene ein. Zugleich sind wir Ansprechpartner zu allen Fragen rund ums Fahrrad - vom Tourismus über die Technik bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen.

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